Invasionsvögel: Entdecken einzigartiger Gartenbesucher

Es kommt vor, dass es Nahrungsmangel gibt oder die Kälte so extrem ist, dass Vögel gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Wir nennen diese Invasionsvögel.


Der Winter ist für viele Vögel eine schwierige Zeit. Um diese bittere Kälte zu überstehen, müssen sie genug essen, um ihre Körpertemperatur zu halten. Im Winter verläuft das nicht immer reibungslos, und Frost und Schnee bringen manchmal einen Schraubenschlüssel ins Spiel. Es ist wichtig, dass sie sich rechtzeitig in einem Gebiet niederlassen, in dem im Winter genügend Wasser und Nahrung vorhanden sind. Einige Vögel bleiben jedes Jahr vor Ort, andere ziehen jedes Jahr zu ihren Überwinterungsgebieten.

Sehr selten kommt es vor, dass es Nahrungsmangel gibt oder die Kälte so extrem ist, dass Vögel gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Sie tun das in großen Gruppen, in denen die Chance besteht, dass sie in unseren weichen Regionen landen. Diese Gruppen von 'seltenen' exotischen Vogelarten werden als Invasionsvögel bezeichnet. Dies steht im Gegensatz zu Zugvögeln, die jedes Jahr absichtlich lange Strecken zu festen Überwinterungsgebieten zurücklegen. Invasionsvögel werden fortgesetzt, bis sich die Bedingungen verbessern und sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Ende Januar zählten wir alle viele Vögel in unseren Gärten. Die geringe Anzahl der Arten war bemerkenswert, da sie aufgrund der milden Winter mehr Nahrung in ihrer eigenen Region fanden. Doch kaum eine Woche später wechselte das Klima zu einer extrem kalten Periode mit viel Schnee, was bestimmte Arten wie Feldfudder und Redwing zwang, ihre Region in unsere Gärten zu verlassen. Dennoch blieb die Anzahl der Invasionsvögel im Jahr 2021 begrenzt.

Die 4 schönsten Invasionsvögel

Wachsschwinger (Bombycillidae garrulus)

Dieser schöne und farbenfrohe Vogel ist eine der bekanntesten Arten unter den Invasionsvögeln. Die Vögel leben in der dichten Taiga Nordrusslands und in den bewaldeten Gebieten Skandinaviens. Sie sind an dem markanten Kamm, der schwarzen Augenmaske und dem rot- bis beigebraunen Gefieder erkennbar. Die Spitzen des Schwanzes und der Handfedern zeigen eine leuchtend gelbe Farbe, die sie schnell auffällig macht. Sie überleben den Winter, indem sie Beeren fressen. Wenn diese Nahrung jedoch schwer zu finden ist, ist es selten, dass der Wachsflügel in großer Zahl in unsere Region wandert. Siehst du sie nicht zu Beginn des Winters? Keine Sorge, denn selbst im Februar besteht die Möglichkeit, dass die Vögel in unserem Land noch auftauchen. Also behalte es im Auge!

Weißfink (Coccothraustes coccothraustes)

Der Weißfink ähnelt unseren einheimischen Finken sehr, aber wenn man genau hinsieht, sieht man, dass der Schnabel anders ist. Die Finkenarten, die in unseren Gebieten vorkommen, zeichnen sich durch einen feinen spitzen Schnabel aus. Im Gegensatz zum groben und kräftig gebauten blauen Schnabel des Weißfinkens. Sie brauchen diesen Schnabel, um einen Kirschkern mühelos zu knacken. Zum Beispiel kann er mit seinem Schnabel eine Druckkraft von 50 Kilogramm ausüben. Nicht schlecht für so einen kleinen Vogel. Wenn die Art ausnahmsweise in unser Land zieht, bedeutet das nicht, dass Sie eine sehen werden. Der Weißfink ist sehr schüchtern und wachsam. Sie verstecken sich oft in hohen Bäumen und ihr Gesang ist sanft und unauffällig. Glück für dich, wenn du einen entdecken kannst!

Kreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus)

Der große Kreuzschnabel ist ein sehr einzigartiges und unregelmäßiges Exemplar in den Niederlanden und Belgien, wobei gelegentlich kurze Brutplätze nach einer Invasion entdeckt werden. Zum Beispiel wurde nach einer großen Invasion im Herbst 2017 2018 in der Kalmthoutse Heide (Belgien) ein Zuchtfall registriert. Ebenfalls im Tal der Ziepbeek in Rekem (Limburg) wurden im selben Jahr eine bemerkenswerte Anzahl von Beobachtungen gemacht. Leider waren dies auch die letzten Beobachtungen, und es wurden keine weiteren Brutplätze entdeckt. Die Niederlande erlebten im Jahr 2013 eine große Invasion.
Der Vogel lebt in Russland, Skandinavien und den baltischen Staaten. Er fällt sofort mit seinem speziell geformten Schnabel und dem auffälligen Gefieder ins Auge. Diese Art ähnelt dem Kreuzschnabel, ist jedoch, wie der Name schon sagt, viel größer (fast so groß wie ein Hasfink). Die obere Schnabelhälfte überquert die untere Hälfte, sodass keine Grube zu hart ist. Die Männchen haben stumpfe rote Federn, während die Weibchen eine gelb-grüne Farbe haben. Ein Paar zusammen zu entdecken, steht daher sicherlich auf der Wunschliste jedes Vogelliebhabers.

Rotpoll (Acanthis flammea)

Dieser nördliche Vogel wagt es auch, in unsere Regionen zu ziehen, wenn Nahrung knapp ist. Ihre Vorliebe gilt Birkensamen und Kiefernsamen. Orte, an denen diese Baumarten vorkommen, sind daher mögliche Überwinterungsgebiete für den großen Rotpoll. Man erkennt den Vogel an seinen hellgrauen Federn, der roten Stirn, und bei den Männchen färbt sich die Brust während der Brutzeit auch rot zu rosa. Ein besonderer Vogel, den man auf keinen Fall verpassen sollte, wenn er im Land ist.

Vögel zu beobachten macht immer Spaß. Aber eine invasive Art zu entdecken, macht die Beobachtung ein kleines bisschen besonders. Wenn Sie ein einzigartiges Exemplar gesehen haben, vergessen Sie nicht, es zu zählen und Ihre Beobachtungen weiterzugeben! Das Nachverfolgen dieser Ergebnisse zeichnet ein lehrreiches Bild von den Veränderungen in den Lebensräumen. Die globale Erwärmung zwingt auch Vogelarten, neue Lebensräume zu suchen. Helfen Sie ihnen weiterhin durch den Winter mit Vogelfutter und stellen Sie während der Brutzeit viele Nistkästen bereit.