Die Schwalben sind zurück: Frühlingsakrobatik

Zwitschern in der Luft, schnelle Bewegungen... Beachte den gegabelten Schwanz und die sichelförmigen Flügel, und du brauchst kein Fernglas, um eine Schwalbe zu erkennen.

Zwitschern in der Luft, schnelle Blitze und vorbeifliegende Flüge knapp über dem Boden... Siehst du einen gegabelten Schwanz und sichelförmige Flügel? Dann besteht kein Zweifel: Die Schwalben sind zurück! Nach ihrer langen Reise aus Südafrika bringen sie wieder einen Hauch von Frühling mit.


Die Scheunenschwalbe (Hirundo rustica)

Die Scheunenschwalbe ist sofort an ihrem glänzenden, metallisch blauen Gefieder und der cremefarbenen Unterseite erkennbar. Seine Kehle und Stirn färben sich rötlich-braun, und weiße Flecken verlaufen entlang des langen, gegabelten Schwanz. Beim Weibchen sind die äußeren Schwanzfedern etwas kürzer und ihre Farben etwas matter.

Elternpaare kehren oft an ihren vertrauten Nistplatz zurück. Sie bauen ihr Nest unter einem Unterschlupf, einer Brücke oder vorzugsweise unter dem Dach eines geschlossenen Schuppens. Ein solches schalenförmiges Nest, oben offen, ist fest an einem Holzschwellen mit feuchtem Boden und Speichel befestigt. Stroh und Haare machen die Struktur stabiler, und das Innere ist gemütlich mit Federn und Haaren bedeckt. Beim Nestbau sieht man selten Scheunenschwalben am Boden, außer beim Sammeln von Nistmaterial.

Im Nest werden drei bis sechs glänzend weiße, leicht gesprenkelte Eier abgelegt. Das Weibchen brütet sie aus, und nach etwa 14 bis 16 Tagen erwacht das Leben zum Leben. Beide Elternteile fliegen nun ununterbrochen hin und her, um ihren Jungen – Insekten, die sie geschickt aus der Luft pflücken, Nahrung zu liefern. Drei Wochen später riskieren die jungen Schwalben ihren ersten Flug. Sie sind sogar noch kleiner und blasser als ihre Eltern und treten daher in eine aufregende Zeit voller Herausforderungen ein. Sie bleiben in der Nähe, werden während des Fluges noch gefüttert und lernen in der Zwischenzeit die Tricks der Jagd. Sogar das Trinken ist vorbei mit dem Fliegen!

Mit etwas Glück zieht ein Elternpaar in einer guten Saison bis zu drei Nester auf. Im Herbst versammeln sich Scheunschwalben in beeindruckenden Gruppen von Hunderten von Vögeln, bereit, gemeinsam zu ihrem Winterheim im südlichen Afrika aufzubrechen.

Das Haus Martin (Delichon urbica) 

Der Hausschwalbe überwintert ebenfalls in Afrika, kehrt aber erst zwei bis drei Wochen nach der Scheunenschluckung in unser Land zurück. Man erkennt ihn leicht: Er hat einen auffälligen weißen Bürzen, einen kürzeren Schwanz und weder den roten Hals noch die rote Stirn seines größeren Cousins.

Dieser kleinere Akrobat, mit seinem glänzenden blau-schwarzen Rücken und dem reinweißen Bauch bis zum Schnabel, baut sein Nest hauptsächlich außen an Gebäuden. Das schalenförmige Nest, aus Schlamm und Pflanzenfasern gefertigt, ist fast vollständig geschlossen, mit nur einer kleinen Öffnung direkt unter den Dachvorsprüngen. Hausschwalben brüten oft in Gruppen, und in jedem Nest werden vier bis fünf glänzende weiße Eier gelegt. Das Weibchen brütet sie in 13 bis 19 Tagen aus. Nach etwa drei Wochen verlassen die Jungen das Nest und machen ihren ersten Flug. Ein Hausschwalbenpaar kann pro Saison zwei bis drei Nester aufziehen.

Schwalbennester verursachen manchmal Lästigheit, besonders wegen der Kot unter dem Nest. Glücklicherweise lässt sich das mit einer Sammeltafel unter dem Nest leicht lösen. Hast du einen Schuppen oder eine Fassade mit einem schönen Überhang, aber noch keine Schwalben? Dann kannst du vorgefertigte Schwalben-Nester aufhängen. Ein solches künstliches Nest sieht für die Schwalbe wie ein verlassenes Nest aus und wird oft schnell renoviert und wiederverwendet. Haussperlinge (Passer domesticus) verwenden auch gerne alte Schwalbennester – ein zusätzlicher Grund, Ihre Fassade oder Ihren Schuppen vogelfreundlich zu gestalten!

Mauersegler (Apus apus)

Der Mauersegler ist ein echter Luftreisender und kehrt, wie der Scheunen- und Hausschwalben, jeden Frühling aus Afrika zurück. Sie erscheinen meist Anfang Mai, etwas später als die anderen Schwalben. Er gehört einer anderen Familie an, und das fällt dir sofort in seinen anmutigen, sichelförmigen Flügeln und seinem lauten, schrillen Schrei hoch in der Luft auf.

Mit seinem dunkelbraunen Gefieder – das im Flug fast schwarz wirkt, und dem kurzen, gegabelten Schwanz – gleitet der Swift blitzschnell durch die Luft. Es lebt fast ausschließlich in der Luft: Essen, trinken, schlafen, sogar die Paarung erfolgt durch Fliegen. Sie machen nur eine Ausnahme für die Zucht.

Mauersegler wählen oft hohe Gebäude oder Kirchtürme , um ihre Nester zu bauen, vorzugsweise unter Dachvorsprüngen oder in Ritzen und Spalten. Sie verwenden wenig Material: Einige Daunenfedern, Fluff oder Grasstücke werden während des Fluges gesammelt und mit Speichel zusammengeklebt. In einem so einfachen Nest legt das Weibchen meist zwei bis drei weiße Eier, die von beiden Elternteilen gemeinsam ausgebrütet werden. Nach guten drei Wochen schlüpfen die Jungen, und nach weiteren sechs Wochen sind sie bereit für ihren ersten spektakulären ersten Flug.

Da die Gebäude besser isoliert werden und Risse verschwinden, ist es für Mauersegler schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Glücklicherweise können Sie ihnen helfen: Spezielle Swift-Kisten oder Niststeine bieten ihnen einen sicheren Unterschlupf. Ein kleiner Aufwand, der mit dem sommerlichen Spektakel jodelnder Segler hoch über deinem Haus belohnt wird!