Hier ist der Grund, warum es jetzt so viele Marienkäfer gibt
Ist dir das aufgefallen? In den letzten Wochen und Tagen sieht man viele Marienkäfer, die in großer Zahl ziehen, um einen Ort zum Winterschlaf zu suchen. Besonders an warmen und sonnigen Herbsttagen, meist von Mitte Oktober bis Ende November, treten sie in großer Zahl auf. Dieses Verhalten ist typisch für den mehrfarbigen Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis), eine invasive Art, die in den 1990er Jahren an verschiedenen Orten in Europa als biologische Bekämpfung von Blattläusen eingeführt wurde. In der Zwischenzeit kommt der Käfer in großen Teilen Belgiens und der Niederlande vor.
Auf der Suche nach einem Ort zum Verbringen des Winters
Erwachsene Marienkäfer suchen nun nach einem geeigneten Ort, um den Winter zu überbrücken. Sie mögen warme Oberflächen, wie sonnenbeschienene weiße Wände von Gebäuden oder die Rinde von Bäumen. Sie werden ihnen nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land begegnen. In Asien, wo der Käfer seinen Ursprung hat, lebt er hauptsächlich in bergigen Gebieten, wo er in südlich ausgerichteten Kalksteingesteinen Winterschlaf hält.
Sie gelangen durch Ritzen, Lüftungsgitter und öffnen Fenster und Türen. Oft finden sie auch einen geschützten Platz unter den Deckziegeln oder in der Hohlwand. Die Gruppen können von einem Dutzend bis zu mehreren hundert Marienkäfern reichen, und sogar Gruppen von Tausenden von Individuen sind nicht ausgeschlossen. Durch das Zusammenkriechen entsteht ein Mikroklima, ein schöner warmer Ort, der ihre Überlebenschancen erhöht. Die Ansammlung wird außerdem durch die von ihnen verbreiteten Pheromone gesteuert.
Trotz ihrer geringen Größe sind sie besonders gut an extreme Bedingungen angepasst. Dank eines Frostschutzmoleküls können sie daher Frost bis zu -16,5° in unserem Land problemlos überstehen. Marienkäfer gehen dann in eine 'Diapause', eine leblose Phase mit Entwicklungsstillstand, in der sie ebenfalls fasten. Versteckt hinter Gemälden, in Vorhängen oder in einer Ecke des Raumes, aber fast immer auf der Innenseite einer Außenwand, sitzen sie still und warten. Bis der Frühling im Februar/März ruft und sie aus dem Winterschlaf zurückholt.
Sind asiatische Marienkäfer schädlich?
Diese exotische Art ist heute gut etabliert. Sie gedeihen so gut, dass sie derzeit die zweithäufigste Marienkäferart sind. Doch ihre Integration geht leider mit dem Rückgang unserer einheimischen Arten wie dem siebenfleckigen Marienkäfig einher. Schließlich mögen sie nicht nur Blattläuse, für die sie ursprünglich verwendet wurden, sondern fressen auch die Larven unserer einheimischen Arten. In der Zwischenzeit ist es verboten, Asiaten als Pestizid zu verwenden, und sie dürfen nicht mehr importiert werden. Im Gegensatz zu allen einheimischen Arten sind mehrfarbige asiatische Marienkäfer gesetzlich nicht geschützt.
Wenn sie allein gelassen werden, gibt es meist wenig Ärgernisse durch diese Tiere drinnen. Nur wenn sie gestört werden, scheiden sie eine gelbe, übelriechende Flüssigkeit namens Reflexblutung ab. Das kann Flecken an den Wänden und der Tapete hinterlassen. Aber sie essen nicht und bewegen sich nicht, und nach ihrem Winterschlaf gehen sie einfach wieder nach draußen.
Wenn Sie sie lieber nicht im Haus haben möchten, ist es besser, Fenster und Türen während ihrer Wanderzeit geschlossen zu halten und Risse und Spalten gut abzudichten. Das verhindert, dass sie reinkommen. Sind schon mehrere davon drin? Verwenden Sie unter keinen Umständen Pestizide, um sie zu beseitigen. Fang sie in ein Glas und stell sie einfach wieder nach draußen, damit sie nach einem anderen Versteck suchen können.
Viele Menschen neigen dazu, sie zu töten, aber da es nicht leicht ist, Asiaten von indigenen Völkern zu unterscheiden, ist es besser, dies nicht zu tun. Man kann auch die indigenen Völker auf diese Weise töten und sie sind geschützt. Der mehrfarbige Asiatische Marienkäfer ist ziemlich groß (5 bis 8 mm) und weist eine sehr große Vielfalt an Elytra und Farbmustern auf. Verwechslungen mit anderen Marienkäferarten entstehen leicht. Man muss also genau hinschauen und ein Kenner sein, um den Unterschied zu erkennen.
Sie können allen Marienkäfern, besonders den einheimischen Arten, helfen, indem Sie ihnen einen geschützten Platz in Ihrem Garten anbieten. Häng ein Marienkäferhaus an einem warmen Ort auf. Das verhindert, dass sie drinnen überwintern.