Tarntechniken bei Tieren
Um in freier Wildbahn zu überleben, verwenden viele Tiere unterschiedliche Tarntechniken. Sie verstecken sich auf erstaunliche Weise, um sich vor der Jagd und deren Raubtieren zu schützen.
Viele Tiere sind darin wahre Meister und verwenden die vielfältigsten Techniken. Sowohl Raubtiere als auch Beutetiere verwenden Tarnung.
Raubtiere, die unauffällig an ihre Beute heranschleichen, und Beutetiere, um nicht von ihren Angreifern bemerkt zu werden. Farbe, Muster und Form sind so aufgetragen, dass sie sozusagen in ihrer Umgebung verschwinden und sehr schwer sichtbar werden.
Schutzfarbe
Der einfachste Weg, nicht aufzufallen, ist die Tarnung. Tiere, die diese Technik anwenden, werden durch ihr Farbmuster eins mit ihrem Hintergrund. Es gibt viele Beispiele von Tieren, die dies anwenden. Denken Sie nur an die Waldschnepfe, deren Gefieder perfekte Tarnung vor Ästen und trockenen Blättern bietet, oder an den Eisbären, dessen weißes Fell mit dem Schnee verschmilzt. Chamäleons und Plattfische sind noch besser und passen ihre Farbe ständig an den Hintergrund an, in dem sie sich befinden. Einige Tiere, wie der Schneehase und der Polarfuchs, passen ihr Fell je nach Jahreszeit an.
Formverblassung
Die Form des betreffenden Tieres wird durch seine Zeichnung getarnt. Ein Streifenmuster verschwimmt die Form und Konturen des Körpers. Ein typisches Beispiel dafür sind der Tiger und das Zebra. Außerdem macht dies einzelne Zebras in einer Herde schwerer zu erkennen. Bestimmte Korallenfische wie der Pfauenkaiserfisch verwenden ebenfalls diese Form der Tarnung.
Mimikry oder Nachahmung
Dies ist eine ganz besondere Technik, bei der das Tier genau wie ein Objekt oder ein Detail aus seiner Umgebung aussieht. Zum Beispiel kennt jeder das Stick-Insekt und das Stick-Insektenblatt, die die perfekte Form eines Astes oder Blattes haben, sodass sie kaum auffallen. Mimikry kann auch bedeuten, dass eine Art einer anderen, nicht verwandten Art ähnelt, um sie auszunutzen. Meistens handelt es sich um eine harmlose Spezies, die eine gefährliche Spezies imitiert. Zum Beispiel gibt es Käfer und Schwebfliegen, die Wespen nachahmen, damit sie nicht von Vögeln gefressen werden.
Schatteneffekt
Bei anderen Tieren wird die räumliche Wahrnehmung durch umgekehrte Schattenbildung gestört. Diese Technik erschwert es auch, das Tier von der Oberfläche zu unterscheiden. Zum Beispiel ist der Hai oben dunkel, sodass er im Wasser von oben fast unauffällig ist. Sein Bauch ist genau das Gegenteil und hell gefärbt, sodass er von unten nicht durch das Licht im Wasser hervorsticht.
Tarnung und Naturfotografie
Naturfotografen können viel aus diesen Techniken lernen, denn Naturfotografie und Tarnung gehen Hand in Hand. Natürlich gilt das besonders für diejenigen, die Tiere wie Vögel und Säugetiere so fotografieren möchten, dass sie nicht erschreckt werden. Viele Tiere sind schüchtern und schwer aus nächster Nähe zu nähern, um sie im Vollbild fotografieren zu können. Gute Tarnung ist hier sehr nützlich.
Die Techniken, die wir als Menschen anwenden, sind einfach aus der Natur übernommen. Besonders Tarnung und Formunschärfe werden am häufigsten verwendet, zumindest in der Naturfotografie. Tarnkleidung, Unterkünfte, Netze und Tarnställe können in vielen Farben und Motiven gekauft werden, um sich als Fotograf so unauffällig wie möglich in die Natur einzufügen. Das Formverblassen wird beispielsweise durch Tarnnetze oder Kleidung mit künstlichen Blättern angewendet.
Viele Tiere haben sehr scharfe Sinne und besiegen Menschen darin ohne Anstrengung. Gerade was Hören und Geruch angeht, sind wir oft minderwertig. Ihr oft eingeschränktes Sehvermögen kann uns zugutekommen. Hirsche zum Beispiel sehen hauptsächlich Kontrastunterschiede. Wenn Sie als Naturfotograf gut getarnt sind, aber Ihre blassen Hände und Ihr Gesicht noch sichtbar sind, könnte dieser Kontrastunterschied ausreichen, um bemerkt zu werden. Handschuhe und eine Sturmhaube können helfen, obwohl ein Unterschlupf noch besser ist. Vergiss auch nicht, so still und regungslos wie möglich zu sitzen, denn das verschreckt die Tiere ebenfalls.