Greifvögel von hier
Greifvögel sind Tiere, die die Fantasie ansprechen und viele Herzen schneller schlagen lassen. Und nicht nur das Herz ihrer Beute, die sie jagen. Einen Bussard, eine Eule oder einen Sperber aus nächster Nähe zu entdecken, gibt mir einen Kick und zumindest ein glückseliges Gefühl. Das ist sicherlich der Fall, wenn ich in meinem Unterschlupf warte und plötzlich ein wunderschönes Exemplar vor meinem Objektiv erscheint!
Viele Greifvogel- und Eulenarten sind in Belgien und den Niederlanden zu finden. Einige dieser beeindruckenden Arten sind recht häufig, andere haben eine verborgene Lebensweise und werden selten gesehen. Sie werden in zwei völlig unterschiedliche Gruppen eingeteilt:
die tagaktiven Greifvögel und die nachtaktiven Greifvögel.
Es versteht sich von selbst, dass die erste Gruppe hauptsächlich tagsüber aktiv ist und die zweite Gruppe vor allem bei Einbruch der Dämmerung und in der Nacht in die weite Welt hinausgeht.
Ihr stark nach unten gebogener Schnabel, ein Satz robuster Krallen und die Fähigkeit, lebende Beute selbst im Flug zu fangen und zu töten, machen diese Vögel einzigartig.
Spatze fangen ihre Beute mit ihren messerscharfen Krallen. Die Krallen dringen dann in den Körper ihres Opfers ein, woraufhin das Tier an Verletzungen am Herzen oder an einem anderen Organ stirbt. Der Sperber benutzt seinen Schnabel, um die Beute zu zerreißen und das Fleisch aus dem Körper zu reißen. Falken hingegen töten ihre Beute auf völlig andere Weise. Sie benutzen die Krallen nur, um das Tier zu fangen. Dann beißt er mit dem Schnabel in die Wirbelsäule, woraufhin der Tod sofort eintritt.
Die meisten Greifvögel haben eine große Vielfalt an Beutetiere auf ihrer Speisekarte, von Wirbellosen, Vögeln und Säugetieren bis hin zu Aas, je nachdem, was zu diesem Zeitpunkt vorhanden ist oder nicht. Eine begrenzte Anzahl von Arten wie dem Fischadler sind Nahrungsspezialisten und leben nur von einer bestimmten Beuteart.
Im Magen wird die Nahrung mit Hilfe von Magensäure und Enzymen verdaut. Bei einer Eule sind die Magensäfte weniger sauer, sodass sie die Haare und Knochen ihrer Beute nicht verdauen kann. Diese unverdauten Überreste werden später in Form von Erbrochenen wiedergebrochen. Erbrochene Bälle sind interessante Tierspuren und werden oft seziert, um mehr über die Nahrungskette zu erfahren. Vielleicht hast du das auch in der Schule gemacht?
Einer der beeindruckendsten Greifvögel, die man in unserer Region regelmäßig sieht, ist der Bussard (Buteo buteo). Er ist einer der größten und häufigsten tagaktiven Greifvögel, die hier vorkommen. Er ist ein ziemlich kräftig gebauter, kompakter Greifvogel mit einem runden, schweren Kopf. Ihre Farbe kann von weiß über braun bis hin zu Schwarz reichen. Beim Kreisen durch die Luft fallen seine breiten Flügel mit einer Spannweite von 120 bis 150 cm sofort auf. Man sieht ihn auch oft auf einem Pfahl auf offenen Feldern oder Feldern sitzen. Sie haben ihre festen Stellen, die sie als Ausguck nutzen, von wo aus sie mit ihrem scharfen Auge den Boden absuchen. An heißen Tagen können sie auch stundenlang auf Thermik durch die Luft schweben und nach geeigneter Beute suchen. Wenn sie ein Opfer sehen, beten sie kurz und stürzen sich dann mit einem Stoßsturz auf ihre Beute. Viele kleine Vögel, Mäuse, Maulwürfe, Frösche und Eidechsen sind mögliche Ziele, und während er durch das Grasland geht, sucht er nach Schnecken, Insekten und Regenwürmern. Aber die Maus bleibt sein Favorit!
Wenn man abends rausgeht, kann man mit etwas Glück eine Eule entdecken. Ihr Körper und Verhalten sind vollständig an ihre nächtlichen Aktivitäten angepasst. Am auffälligsten sind ihre vorausschauenden, großen Augen. Das verschafft ihnen eine besondere räumliche Sicht, die beim Jagen sehr nützlich ist. Um ihr Sichtfeld zu vergrößern, können sie ihren Kopf bis zu 270° nach oben drehen. Neben dem Sehvermögen sind die Ohren bemerkenswert an das Nachtleben angepasst. Bei Arten, die nur nachts jagen, sind die Ohren im Kopf asymmetrisch. Eine Ohröffnung ist höher als die andere, sodass die Schallwellen ein Ohr früher erreichen als das andere. Dadurch können sie besser bestimmen, aus welcher Richtung das Geräusch kommt, und ihre Beute schneller und genauer lokalisieren.
Hin und wieder besuchen uns Greifvögel aus dem hohen Norden, wie der Weißwedeladler (Haliaeetus albicilla). Insbesondere jüngere Exemplare streifen regelmäßig umher, besonders im Winter. Von allen europäischen Arten hat der Seeadler die größte Flügelspannweite, bis zu 2,60 Meter! Deshalb wird sie auch als "fliegende Tür" bezeichnet. Sie leben hauptsächlich in Wassernähe und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, die sie mit größter Leichtigkeit aus dem Wasser pflücken. So einen Vogel aus nächster Nähe zu sehen, ist spektakulär und versetzt einen Gänsehautmoment!
Diese beeindruckenden Vögel sind in unserer Gesellschaft sehr verwundbar, und daher stehen einige Arten auf der Roten Liste oder stehen knapp am Rand. Sie sind lebende Barometer für unsere Umwelt und die Qualität unserer Umwelt.