Alternative "Pflasterung" im Garten

In Zukunft müssen wir uns vielleicht mit Wasserknappheit auseinandersetzen! Der Hauptgrund ist, dass die Anzahl der Quadratmeter Pflaster viel zu hoch ist.

Wir reagieren auf die Warnung unseres flämischen Ministers für Natur, Umwelt und Landwirtschaft. In Zukunft müssen wir uns vielleicht mit Wasserknappheit auseinandersetzen! Der Hauptgrund dafür ist, dass der Anteil der Quadratmeter Pflasterung in unserem Land kurzfristig von 4 auf 10 % gestiegen ist. Dieser Anstieg ist teilweise auf zunehmende Urbanisierung zurückzuführen, aber auch auf einige aufkommende Trends in der zeitgenössischen Garten- und Landschaftsarchitektur. Alles muss schlank, glatt und sehr teuer aussehen.

Die Menschen entscheiden sich zunehmend für sogenannte 'pflegeleichte' und 'nachhaltige' Gärten, in denen Grün und Gras oft komplizierten und teuren Pflasterungsplänen Platz machen müssen, bei denen Regenwasser gesammelt und in Drainagerinnen abgelassen wird, sei es in einem separaten Abwassersystem oder nicht.

Problem gelöst: Regenwasser weg, weniger Arbeit im Garten und immer trockene Füße von der Garage bis zur Hintertür und von der Einfahrt bis zur Haustür. Gitterplatten, Kopfsteinpflaster oder Platinen, polierte Betonstreifen, gut fürs Auge und besonders für das der Nachbarn, weniger schön für die Umwelt.

Durch alternative Pflasterung wird das Regenwasser größtenteils auf natürliche Weise abgeflosst, bleibt an Ort und Stelle und hält den Grundwasserspiegel aufrecht. Natürlich muss diese Infiltration möglich sein, zwei Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle: ein niedriger Grundwasserspiegel und ein gut durchlässiger Bodentyp.

Nachhaltiges Design bedeutet also nicht nur, viel Geld auszugeben und alles so zu asphaltieren, dass es länger hält und keine Wartung erfordert – nachhaltiges Design bedeutet, mit einer Vision zu entwerfen, die langfristig die besten Ergebnisse für Menschen und Umwelt liefert.
Zum Beispiel können wir die streng notwendigen harten Teile eines Gartendesigns auf den Zugang zur Haustür und zur Terrasse beschränken, und selbst dort können wir eine nachhaltige Wasseraufnahme gewährleisten. Das Wasser, das sich auf der Terrasse absetzt, kann in ein Kiesbett, ein Pflanzenbeet oder den Rasen abfließen. Wenn der Boden nicht oder kaum durchlässig ist, können harte Schichten durch Kiessäulen durchbrochen werden, sodass das Wasser besser in den Boden übergeht. Versenkte Kiessammelzonen (Wadis) können ebenfalls in den Beeten versteckt werden, damit das Regenwasser natürlich abfließen kann.

Die Terrasse kann auch mit Tonpflastersteinen mit einer offenen Fuge auf der Leisteleiste angelegt werden. Diese rustikale Struktur nimmt einen großen Teil des Regenwassers auf und hat zudem ein natürliches Aussehen. Heutzutage können auch Natursteinplatten mit offenen Verbindungen verlegt werden. Oder wie wäre es mit einer Terrasse aus recycelten alten porösen Betonplatten mit breiten Fugen, wo Platz für Bodendeckerpflanzen oder Gartenkräuter ist, die Regenwasser recyceln. Eine größere Pflanzfläche hier und da als Kräuter- oder Blumengarten zu integrieren, ist natürlich auch eine gute Lösung.

Gartenwege können aus Kies oder noch besser aus Baumrinde bestehen, damit auch sie Regenwasser direkt in den Boden lassen. Beachten Sie, dass diese umweltbewussten Alternativen oft auch günstiger sind. Eine vollständig gepflasterte Kopfsteinpflasterauffahrt kann durch zwei Kopfsteinpflasterspuren mit Gras, Bodendecker oder einem Kiesstreifen dazwischen ersetzt werden, wobei wiederum viel Regenwasser  direkt in den Boden verschwinden kann. Ein bisschen zurück zu den alten Zeiten im Wohngebiet.

Schließlich kann man in sumpfigen Gebieten natürliche Teiche oder Stauseen anlegen, die Regenwasser sammeln, wodurch der größte Teil des Gartens trockener wird. Das schafft ein spaßiges und natürliches Element, das bald voller Gartenleben sein wird. Wasserliebende Bäume wie die Pollard Willows helfen gerne beim Wasser und sind zudem äußerst wertvoll für die Biodiversität unserer Gärten. Das immer beliebter werdende Gründach ist auch eine Form der alternativen "Pflasterung", die zu einem nachhaltigen Regenwassermanagement beiträgt.

Es gibt also viele Lösungen für diejenigen, die unser Wasser erschwinglich halten möchten!